BAIKAL
ICE MARATHON Clean Water Preservation Run

Marathon auf dem Baikalsee-2017

Running Cold - Running Superlativ? Über den Baikalsee laufen? Im Winter? Warum nicht? Großen Worten sollten Taten folgen!

Baikal 1
Der Baikalsee liefert gleich eine Vielzahl von Superlativen. Er ist mit 1642 m der tiefste See und das größte Süßwasserreservoir der Erde. Seine Länge von 673 km misst die Strecke zwischen der Ostsee und dem Schwarzwald und seine durchschnittliche Breite beträgt 48 km. Und vor allen Dingen ist er von Januar bis in den März in Gänze solide zugefroren. Die Eisdicke beträgt meist beruhigende 1,20m und die Bilder vergangener Läufer zeigen traumhaft poliertes Eis. Was liegt näher, als hier im Winter einen Eismarathon auszutragen? Am 7. März fand die 13. Auflage des Baikal-Eismarathons statt und die LG Ultralauf-Mitglied war dabei!
Der Marathon verläuft an der Südspitze von Ost nach West von Tanhoi nach Listvjanka. Tage mit andauerndem Schneefall, unangenehmer Wind bei deutlichen Minustemperaturen ließen im Vorfeld nichts Gutes ahnen. Ein Marathon in tiefem Schnee bei eisigem Wind sah nach einem kräftezehrenden Abenteuer aus. Am Abend vor dem Wettkampf hatte das Wetter aber ein Einsehen und klarte erfreulich auf. Der Morgen am Lauftag bescherte strahlenden Sonnenschein und knackige -18 Grad. Rund 200 Läufer gingen mit leichter Verspätung an den Start. Die Strecke war gut präpariert und damit gut laufbar. Der Veranstalter sorgte mit vier Verpflegungsstellen für das nötige Laufcatering. Entlang der Laufstrecke patroullierten Luftkissenboote, so dass bei Notsituationen schnell Hilfe zur Stelle war. Beste Voraussetzungen für ein tolles Laufabenteuer. Spalten im Eis, in denen man ggf. hineinstoplern könnte, waren vorsorglich mit Brettern abgedeckt. Vier Hosen, zwei Langarm-Shirts, eine gute Laufjacke, Handschuhe, zwei Mützen übereinander, Laufschuhe mit Spikes und fertig ist der Eismarathonläufer.

Baikal 2

Nach ersten Gewöhnungsproblemchen und einer verlängerten Warmlaufphase ist dann bei KM 30 der Motor doch noch angesprungen, so dass ich das Laufabenteuer dann nach 4:04 h mit einem schönen Zieleinlauf beenden und das Finish im Ziel mit einem Schluck aus der Krimsektflasche feiern konnte. Die leicht angefrorene Nasenspitze hat sich dann auch bald wieder zurückgemeldet. Alles gut. Runnung Cold, Running Superlative. Die Ultraläufer können auch kalt.

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Text und Bilder: Stefan Henscheid, 16.3.2017